Wussten Sie, dass Sie ohne LWL Universalkabel kein Internet hätten? Die Abkürzung LWL steht für Lichtwellenleiter. Der Name ist Programm: Das Kabel leitet Daten in Lichtgeschwindigkeit durch das Netz.
Wir nutzen das Internet heute ganz selbstverständlich. Menschen über 45 haben noch das Piepsen des Modems im Ohr, das beim Laden des Internets ertönte. Die Seiten bauten sich schier unerträglich langsam auf, heute sind viele schon bei wenigen Sekunden Ladezeit genervt. Die Standards haben sich geändert. Ein Grund ist die neue Übertragungstechnologie, dazu zählen auch Universalkabel.
Soviel Technologie steckt in LWL Universalkabeln
Im Alltagsgebrauch sprechen viele von Glasfaserkabeln. Genau genommen bestehen die Leitungen entweder aus Kunststoff oder aus Quarzglas. Der Kern der Leitung überträgt das Licht, um ihn herum liegt eine Schutzschicht. Im Vergleich zu den vorher gern verwendeten Kupferkabeln haben die LWL zahlreiche Vorteile. Besonders die schnellere und störungsfreie Übertragung auf große Distanzen ist ein Pluspunkt. Außerdem können Glasfaserkabel viel höhere Datenmengen übertragen und haben eine hohe Übertragungssicherheit. Theoretisch reicht eine Faser, damit ganz China telefonieren könnte, so Experten. Außerdem sind sie abhörsicherer als Kupferkabel, und übertragen die Daten in beide Richtungen, sie benötigen weniger Platz, haben weniger Gewicht und viele weitere Vorteile. Übrigens erhielt der Physiker Charles Kuen Kao im Jahr 2009 den Nobelpreis für Physik für seine Arbeit im Bereich der Glasfasern. Ein weiterer Hinweis darauf, wieviel Technologie darin steckt.
Das sind die Nachteile der Glasfaserkabel
Die LWL Universalkabel sind aktuell das Nonplusultra in Sachen Übertragung. Sie sind deutlich besser als Kupferkabel, weshalb sie häufiger zum Einsatz kommen. Doch auch Glasfaserkabel sind nicht perfekt. Eines ihrer größten Mankos ist die Tatsache, dass sie nicht so gut um enge Kurven gelegt werden können. Allerdings ist das nicht immer der Fall, spezielle Versionen der Leitung schaffen auch diese Hürde. Ein Beispiel dafür wären etwa die Videoendoskope in der Medizin. Es gibt zahlreiche biegeunempfindliche Leitungen, die standardmäßig erhältlich sind. Diese finden vor allem im Bereich FTTH (Fiber to the Home) ihren Einsatz. Denn gerade in Wohnhäusern sind die Bedingungen für die Installation oft herausfordernd und mit engerem Platzangebot verbunden.
Diese Faktoren machen ein Universalkabel aus
Bei der Wahl der richtigen Leitung kommt es auf die konkrete Nutzung und die Ansprüche an. Je nach Bauart, sind die LWL Universalkabel neben den Fasern und dem Außenmantel mit einer Zugentlastung, einem Bündellader, einem Quellvlies sowie einem GFK-Stützkern ausgestattet. Die Anzahl der Fasern, die Dicke des Leiters, das Gewicht pro Kilometer, das Material des Mantels, die Verlegeart, die Faserart, die Faserklasse und die maximale Zugkraft sind entscheidend bei der Wahl des richtigen Kabels.
Singlemode vs. Multimode Singlemode
verwenden Experten gern dann, wenn die Leitung größere Distanzen überbrücken sollen. Die Singlemode-Varianten sind in OS1 und OS2 verfügbar. Auch bei besonders hohen Datenraten können Bauherren zu dieser Version greifen. Beim Multimode gibt es verschiedene Kategorien von OM1 bis OM5, wobei heutzutage OM2, OM3, OM4 und OM5 am gebräuchlichsten sind. OM3 zeichnet sich durch eine Leistung von rund zehn Gigabit gerechnet über eine Länge von 300 Metern aus. Bei 100 Metern sind es 100 Gigabit Ehternet und 40 Gigabit. OM4 liegt eine Stufe darüber: Dieser Kabeltyp bietet zehn Gigabit über 400 Meter und bei 150 Metern 100 Gigabit Ethernet. OM5 hält die Leistung von zehn Gigabit sogar über 440 Meter und bleibt bei einer Entfernung von 100 Metern bei 100 Gigabit. Daraus geht hervor, dass sich alle Kabelvarianten in ihrer Wellenlänge, ihren Übertragungsdistanzen und ihren Bandbreiten unterscheiden. Dabei machen Experten die Unterscheidung zwischen der effektiven modalen Bandbreite (EMB) und der Over-Filled-Launch-Bandbreite (OFL).
Darum sollten Kabel halogenfrei sein
Ein weiterer Faktor, der häufig in der Beschreibung von LWL Kabeln vorkommt, ist ein halogenfreier Mantel. Doch warum ist das wichtig? Im Vergleich zu Kupferkabeln sind LWL Kabel deutlich weniger leicht brennbar. Das ist ein großer Pluspunkt in Sachen Sicherheit. Falls ein Leitung aber dennoch Feuer fängt, ist es wichtig, dass es halogenfrei ist. Denn ansonsten könnten giftige Dämpfe entstehen, die Menschen, Gebäude und Gegenstände gefährden und angreifen. Aus diesem Grund sind halogenfreie Leitungen oftmals vorgeschrieben. Die toxischen Gase sind der eine, die hohe Rauchentwicklung der andere Gefahrenpunkt. Deshalb sind halogenfreie Kabel etwa in öffentlichen Gebäuden und gerade in den Bereichen der Notausgänge vorgesehen.